Leadership VUCA

Leben und Führen in der VUCA-Welt

VUCA ist ein Beschreibungsmodell für die schwierigen äußeren und inneren Rahmenbedingungen der Unternehmensführung in einer unbeständigen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt von heute. Ein Verstehen der heutigen Rahmenbedingungen hilft bei der Unternehmensführung, Mitarbeiterführung, Projektmanagement, Entscheidungsfindungen, Strategieplanung, Selbstmanagement und letztendlich im Tagesgeschäft. 

Lass uns den Begriff VUCA einmal genauer unter die Lupe nehmen. Im zweiten Teil dieses Artikels komme ich dann auf Lösungsmöglichkeiten und wie Methodenkenntnis, agiles Mindset, Achtsamkeit und innere Haltung in der VUCA Welt zu einem klareren, resilienteren und stärkeren „Ich“ verhilft. 

Was ist eigentlich VUCA? 


Der Begriff VUCA ist ein Akronym und basiert ursprünglich auf dem von dem United States Army War College geschaffenen Begriff für einen multilaterale Welt nach dem Ende des Kalten Krieges. Die weltweite Lage war nicht mehr einfach in Ost- und West einzuteilen, sondern man sah sich vielen verschiedenen Gegner – teils in komplexen Situationen – gegenüber. Der Begriff hat heute Einzug in die Geschäftswelt und das moderne Management gefunden. 

Der Begriff VUCA setzt sich aus folgenden Begriffen zusammen:

Volatility (dt.: Volatilität oder Unbeständigkeit) – Die Marktbedingungen sind ständigen und häufigen Veränderungen unterworfen
Uncertainty (dt.: Unsicherheit) – Unvorhersagbarkeit zukünftiger Marktentwicklungen
Complexity (dt.: Komplexität) – Das Umfeld besteht aus vielschichtigen Elementen, die eine teils unbekannte Wechselwirkung haben können
Ambiguity (dt.: Mehrdeutigkeit) – Informationen können unterschiedlich interpretiert werden

Um in diesem Umfeld erfolgreich zu führen muss man erst einmal die Auswirkung dieser vier Dimensionen auf das Marktumfeld und sein Unternehmen verstehen. 

Volatilität: 
Volatilität bezeichnet ein stark und sich häufig veränderndes Marktumfeld z.B. durch neue Wettbewerber, Technologien, Regularien, kürzere Produktlebenszyklen oder kulturelle sowie politische Einflüsse. In dieser volatilen Welt lässt sich nicht mehr langfristig planen da die Zukunft nicht mehr voraussagbar ist. Es kommen neue Wettbewerber mit einer enormen Geschwindigkeit auf den Markt und können auch disruptiv wirken. 

Unsicherheit:
Die Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit von zukünftigen Ereignissen schwieriger denn je aufgrund der weltweiten Vernetzung des Wirtschaftswelt. Unsicher ist z.B. wie lange das aktuelle Geschäftsmodell noch funktioniert (z:b. Taxi vs. Uber) oder ob die aktuell gewählte Technologie morgen noch die Richtige ist (Tesla ist z.B. Vorreiter bei Elektro-Autos und hat die Autobranche mit einem neuen Produkt angegriffen). Ein weiteres Beispiel ist der Zusammenbruch von Lieferketten in der Corona-Kreise. Auch Jobbeschreibungen unterliegen dieser Unsicherheit. Die Zyklen, in der wir unsere Rolle im Job neu definieren werden immer kürzer. Auch ein neues – innovatives – Produkt der Konkurrenz kann zu Umsatzeinbrüchen führen. 

Komplexität:
Durch die heutige Vielschichtigkeit und Vernetzung von Systemen (Geschäftswelt, Internet, Digitalisierung, Globalisierung) ist es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich alle Zusammenhänge und Auswirkungen im Blick zu halten. Aktuelle IT-Infrastrukturen sind z.B. historisch gewachsen und kaum noch zu überblicken. Neue IT-Systeme werden ebenfalls komplexer (z.B. werden diverse externe Cloud Services tief in die Prozesses eines Unternehmens integriert). Ebenfalls konnte niemand (nicht einmal Experten) die Auswirkungen eines Brexit genau voraussagen. 

Ambiguität / Mehrdeutigkeit
Heute treffen verschiedenen Sichtweisen, Generationen, globale Märkte und kulturelle Einflüsse in Unternehmen zusammen, so dass es oft nicht das „eine richtige“ Verständnis oder die „eine Lösung“ gibt. Ein Weg damit umzugehen ist das Verstehen der Einflüsse: Interkulturelle Kommunikation oder das Wissen über verschiedene Generationen und eine aktive Integration dieser verschiedenen Einflüsse. Aufgrund von komplexen Systemen ist ein Ergebnis nicht immer eindeutig zu interpretieren (Beispiel: Umfangreiche “Big-Data” Daten bieten einen hohen Interpretations-Spielraum und müssen richtig gelesen werden um sinnvolle Unternehmensentscheidungen daraus abzuleiten).

In einer mehrdeutigen Welt ist es schwierig unter der unendlichen großen Anzahl von Möglichkeiten z.B. das richte Produkt zu entwickeln. Aus diesen Grund gibt es ein agiles Vorgehen (interativ, inkrementell). Nur durch Testen und überprüfen in der Realität, ob ein Prototyp auch wirklich gekauft wird oder dem Kunden zusagt, kommt man zu einem erfolgreichen Produkt beziehungsweise Geschäftsmodell. 

Beispiele und Auswirkung


Schauen wir uns ein paar Beispiele an, wie Ereignisse in der VUCA Welt eine starke Auswirkung auf unser Leben, Arbeitswelt und Geschäftsmodelle haben:

Zerstörung von Geschäftsmodellen: Uber attackiert das Geschäftsmodell der Taxibranche Neue Wettbewerber können heute scheinbar plötzlich auftauchen so wie Uber 2014. Es ging ein Aufschrei durch die Taxi-Vereinigungen, und ein Wiederstand gegen Uber formierte sich. Man sah sein Geschäftsmodell angegriffen (Disruption). Uber hat zugunsten von Marktanteilen sogar auf Profit verzichtet. 
Lebenszyklus im Technologiebereich wir immer kürzer
Neue Technologien wie 5G, leistungsfähigere Chips, Kameras oder Ladetechnologien machen Smartphones schon in kürzester Zeit veraltet. Der Innovationsdruck ist hoch um nicht vor dem Wettbewerb Marktanteile zu verlieren. 
Plattform-Ökonomie
Große Plattformen wie Amazon, AirBnB oder Immobilienportale wirken disruptiv auf bestehende Geschäftsmodelle. 
Corona Pandemie
Die Corona Pandemie hat ebenfalls auf vielen Ebenen eine Auswirkung gehabt, wie z.B. Lieferengpässe oder die dringende Notwendigkeit einer bestenfalls schon bestehenden Home-Office Infrastruktur.  
Politische Ereignisse
Ereignisse wie z.B. der Ukranie-Krieg kommen scheinbar von heute auf Morgen und haben – wie in diesem Beispiel – sehr kurzfristig eintretende Auswirkungen wie ein starkes Ansteigen der Energiepreise. 

Heutzutage verändern sich Trends, Produkt- und Modellzyklen sehr schnell und häufig. Eine globale Veränderung wird von der nächsten eingeholt. Beschleunigt wird dies z.B. durch Social Media. Auf diesen Plattformen werden Trends innerhalb von Tagen, manchmal sogar Stunden weltweit verbreitet. Betroffen sind sowohl Märkte, Mächteverhältnisse, Geschäftsmodelle aber auch soziale und gesellschaftliche Strukturen. 

Diese tiefgreifenden Veränderungen haben eine starke Wirkung auf die bisher bekannte Art und Weise wir Arbeit und Wirtschaft funktioniert. 

Es braucht geeignete Methoden, Instrumente, Verständnis, Mindset, äußere und innere Ressourcen sowie Persönlichkeitsentwicklung um die VUCA-Welt als Chance zu interpretieren und seinen Erfolg in diesen Rahmenbedingungen zu finden. 

Neues Führungsverhalten mit VUCA Prime


Ein Perspektivenwechsel und ein Rahmenwerk, welches Organisationen dabei hilft zu überleben und anpassungsfähig zu sein hat Bob Johansen (Gründer des „Institute for the Future“ (IFTF)) schon 2007 entwickelt. Er nennt es VUCA Prime und es bietet die Anleitung für ein passendes Führungsverhalten. Der Begriff VUCA enthält eine mögliche Antwort dazu bereit: 

Vision (dt.: Vision) – Ein Bild des gewünschten Zustandes entwerfen 
Understanding (dt.: Verstehen) – Zusammenhänge berücksichtigen und verstehbar machen
Clarity (dt.: Klarheit) – Focus auf die wesentlichen Dinge 
Agility (dt.: Agilität) – Anpassungsfähig und beweglich bleiben 

Als Führungskraft sollte man dazu beitragen, dass sein Team eine innere positive Haltung zu der unsicheren VUCA Welt hat und diese als Chance und nicht als Bedrohung begreift. 

Unter Vision ist es wichtig gemeinsam mit dem Team einen Vision zu entwickeln, die Orientierung und Halt gibt. Damit ergibt sich auch der Sinn und das größere Ganze in dem sich das Unternehmen bewegt. Gerade im Arbeitsleben der jüngeren Generationen wie Generation Y und Z ist eine Sinngebende Tätigkeit entscheidend. 

Auch Klarheit in der Kommunikation und Transparenz ist fundamental, damit Mitarbeitende ehrlich abgeholt werden und damit ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen wird. Auch eine Flache Hierarchie ist förderlich für einen guten Zusammenhalt und die Motivation. 

Was gestern war, wissen wir, was heute ist, erkennen wir, was morgen wird, befürchten wir.
Monika Kühn-Görg

Ein agiles Vorgehen ist zentral um flexibel mit Veränderungen umzugehen. Agile Methoden wie SCRUM oder Kanban haben sich bereits in der Projektwelt etabliert und dürften in Zukunft noch intensiver Verbreitung finden. 

Um in dieser Multidimensionale Welt erfolgreich Unternehmen zu führen oder Projekte zu leiten benötigt es entsprechende Methoden, ein agiles Mindset und Rahmenwerke (Frameworks). Eines dieser Rahmenwerke ist z.B. SCRUM, welches die Entwicklung und Lieferung komplexer Produkte in der VUCA-Welt ermöglicht. Aber auch leichtgewichtigere Methoden wie Kanban sind mittlerweile etabliert.

Meine Tips für die VUCA-Welt

1) Sei Dir Deiner Motivation bewusst


Sei dir Bewusst warum Du etwas unbedingt machen musst (Zwingende Gründe  / Compelling Reason). Hier geht es darum, dass Du Dir Deiner inneren Motivation bewusst bist. Das dient Dir als Kompass für schwere Zeiten.

Beispiele für Deine Motivation:

Du möchtest frei und selbstbestimmt leben
Angst vor Arbeitsplatzverlust
Eine Chance wittern
Nicht für Geld arbeiten sondern für Spaß, Selbstverwirklichung, ein höheres Ziel
Du möchtest nur für Dich selber arbeiten und nicht für jemanden anderes
Du glaubst Du kannst etwas besser als jemand Anderes
Du hast das innere Bedürfnis es einfach machen zu müssen
Du möchtest Deine Zeit mit etwas bestimmten verbringen
Der Druck ist hoch (z.B. stehst Du kurz vor der Pleite)

Versuche herauszufinden was Dich oder Deine Mitarbeiter motiviert.  Lese dazu auch meinen Artikel über Werte!

2) Sei Objektiv in Deinen Entscheidungen


Mach keine emotionalen oder subjektiven Entscheidungen, sondern Entscheide transparent, Faktenbasiert und objektiv. Das stärkt das Vertrauen in Dich als Führungskraft und zeigt Dich als verlässlichen „Fels in der Brandung“. 

3) Sei zuversichtlich

Eine wesentliche innere Haltung eines New Work Leaders ist Zuversicht. In unsicheren Zeiten kommen bei Menschen Emotionen wie Angst und Unsicherheit hoch. Ein zuversichtlicher Manager kann hier halt geben. Frage Dich, was habe ich schon alles in der Vergangenheit erreicht, wo der Ausgang ehr unsicher war. Glaube daran, dass Du immer einen Weg findest. 

4) Eigne Dir ein „Growth Mindset“ an


Die Motivationspsychologin Carol Dweck unterscheidet Fixed Mindset und Growth Mindset. Hier findest Du die beiden Mindsets etwas ausführlicher:

Fixed Mindset (statisches Mindset)

Persönliche Talente gelten als gegeben und sind festgeschrieben. Grundlegend ändern lassen sie sich nicht.
Feedback hat die Funktion, Fähigkeiten herauszuheben und Anstrengungen zu belohnen.
Herausforderungen sind riskant, denn sie bergen die Gefahr, sich zu blamieren.
Es lohnt sich nicht, viel Kraft und Zeit in Herausforderungen zu investieren

Growth Mindset (dynamisches Mindset)

In jedem Bereich gibt es Potenzial, sich weiterzuentwickeln und sich zu verbessern.
Fehler und Herausforderungen sind Chancen, zu wachsen. Sie unterstützten die persönliche und geschäftliche Entwicklung.
Erfolg ist möglich. Das dazu Notwendige lässt sich erlernen. Schwierigkeiten sagen manchmal zu Dir „Noch nicht – die Zeit ist noch nicht reif“. Dann benötigt es noch ein bissen Anstrengung bis der Erfolg kommt. 

Das Growth Mindset lässt Dich jede Situation als Übung oder als Chance zur Verbesserung ansehen. Auch Deine Toleranz gegenüber Fehlern wird mit diesem Mindset weicher.

5) Sei emphatisch


Empathie ist in der VUCA-Welt ein zentraler Faktor, weil sie das Verständnis und die Wertschätzung für die Perspektiven und Gefühle der Mitarbeitenden fördert. Ein empathischer Leader kann besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen, schafft Vertrauen und stärkt die Zusammenarbeit im Team. Dies führt zu höherer Motivation, stärkerer Loyalität und einer positiven Arbeitsatmosphäre. Empathie hilft zudem, Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen.

6) Zeige Integrität


Wir alle haben Herausforderungen zu meistern. Es ist sinnvoll mit sich und seinem Team ehrlich zu sein. Es ist gut, auch mal seine Angst zu zeigen.

7) Setze realistische Ziele


Nichts ist demotivierender als Ziele, von denen man weiß, dass sie nicht erreichbar sind. Auch wenn viele glauben, man müsse viel höher ansetzten, um dann das gewünschte Resultat zu erreichen, sollte man es nicht übertreiben. 

9) Demokratische Zielfindung


Noch besser als realistische Ziele vorzugeben, ist es, wenn das Team die Ziele gemeinsam selber definiert und sich dazu committed. Mit einem selber erstellten Ziel hat man mehr Identifikation, Motivation und  als mit von außen vorgegebenen Zielen. Es bezieht das Team mit ein und sorgt für ein Gefühl der Wertschätzung

10) Gehe aus der Komfort-Zone heraus


Akzeptiere es von Zeit zu Zeit aus der Komfort-Zone heraus zu gehen. Der Satz „Be Confortable with being unconfortable” beschreibt es sehr gut. Der Schlüssel hierzu ist Akzeptanz. Akzeptiere, dass mit dem Wachstum einhergehende Gefühl des Unbehagens. 

Nur wenn wir akzeptieren, dass Wachstum außerhalb der Komfort-Zone funktioniert, können wir uns ständig an eine sich verändernde Umgebung anpassen und dabei unsere Grenzen erweitern. Du kannst Dich unwohl fühlen, ohne Angst zu haben. Sich gelegentlich unwohl zu fühlen ist ein normaler und gesunder Teil des Lebens, der nicht vermieden werden kann. Wenn Menschen mit etwas Neuem oder Anderem konfrontiert werden, erleben die meisten Menschen zunächst ein gewisses Maß an Unbehagen, aber das Gefühl lässt nach, nachdem sie sich an die neue Situation gewöhnt haben.

Praxistipp: Erstelle eine Liste von fünf Dingen, die Du wirklich gerne tun würdest, die aber unbequem sind. Verspreche Dir selber, Deine Liste langsam durchzugehen und die Aufgaben zu erledigen.

11) Langfristiges Netzwerken


In einer unsicheren Welt braucht man ein stabiles Netzwerk welches uns die Möglichkeit gibt, Feedback einzusammeln oder Ideen sowie Entscheidungsmöglichkeiten zu reflektieren. Es ist fast unmöglich eine komplexe Welt alleine zu durchblicken. Auch um mehr Klarheit bei Mehrdeutigen Themen zu bekommen kann ein Netzwerk helfen. Fokussiere hierbei ehr auf langfristigen Netzwerk Aufbau, anstatt das Netzwerk gleich kurzfristig zu benutzen. Der Klassiker ist: Erst geben, dann nehmen. Hier drei kurze Tips für den Netzwerk Aufbau:

Verstehe die Machtverhältnisse und Interessen der Akteure 
(Wer möchte was, Kunde, Partner, Stakeholder)
Baue Dir eine positive Reputation auf
Baue Allianzen und Partnerschaften auf und pflege diese
12) Bleibe im Flow (Produktivitäts-Zone)


Bei Überforderung und Unterforderung lässt unsere Leistung rapide nach. Um möglichst im Flow zu arbeiten sollten Deine Fähigkeiten mit dem Maß der Anforderungen an Dich übereinstimmen. Wenn wir im Flow sind haben wir viel Energie zur Verfügung, können länger arbeiten, sind kreativ, eventuell sogar gut gelaunt und sind „in unserer Kraft“.


Auch Faktoren wie Deine Einstellung zu der Aufgabe, Deine Emotionale Stabilität und Deine Körperliche Verfassung können Einfluss auf Dein verweilen in der Produktivitäts-Zone haben. Dazu gehören auch Ernährung und Erholung sowie Dein Sozialleben. Achtsamkeit wirkt sehr unterstützend um in den Flow zu kommen (Dazu mehr im Bereich Achtsamkeit). 

Tip: Sollten Sie eine Aufgabe erledigen müssen, auf die Sie gar keine Lust haben dann fokussiere darauf Qualität zu liefern anstatt die Aufgabe möglichst schnell hinter sich zu bringen. 

Frage Dich: Welches Wissen, Fähigkeit oder Kompetenz benötige ich um wieder in den Flow zu kommen.  

13) Positive Verhalten


Unsere Emotionen können wir nicht steuern, aber sehr wohl unser Verhalten. Wenn wir in Einklang mit unseren Werten und dem was wir für richtig halten sind, haben wir einen stabilen Anker in uns – nämlich Selbstkontrolle. Dann sind wir freundlich und fair zu anderen, auch wenn wir uns mal anders fühlen. Andere nehmen uns als positiv war und wollen gerne mit uns zusammenarbeiten. Nehmen Sie jemanden, der cholerisch ist: Das Problem sind nicht die Emotionen an sich, sondern das (destruktives) Verhalten, zum Beispiel herumschreien oder etwas kaputt macht.

14) Horizon Scan mit SPECTRE


Schaue regelmäßig nach Veränderungen und Gefahren im äußeren um nicht überrascht zu werden. Eine gute Hilfe ist das SPECTRES-Framework. Es hilft folgende Bereich zu scannen: 

S – Social
P – Political (inkl. Politische Verhältnisse innerhalb der Firma / Partnernetzwerk)
E – Economic
C – Competitive (Mitbewerber, welche Kunden sind wohin gegangen, warum?)
T – Technological
R – Regulatory
E – Environmental
S – Security

Fragen Sie sich zu jedem Bereich, welche Veränderungen gibt es und welche Auswirkung resultiert daraus (also Risiken und Chancen). Wenn Sie den SPECTRE Scan noch tiefer machen möchten, können Sie Ihn auch mittels einer SWOT-Analyse durchführen.

15) Lebenslanges Lernen gleich Spaß und Neugier


Das Lebenslanges Lernen heutzutage Notwendig ist hinlänglich bekannt. Aber was ist wenn Sie aus einer Pflicht einfach Spaßbringende Sache machen. Finden Sie den Spaß und die Neugier im Lernen von neuen Dingen. Dann geben Sie der Fortbildung einen Sinn (neben dem erlangen neues Wissens und Fähigkeiten) und wird es ganz automatisch ein positiver Zeitvertreib. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit um zu lernen: zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit einen Podcast zu hören. 

Die Zyklen in denen Wissen und Fähigkeiten veraltet sind werden immer kürzer. Versuchen Sie im größeren Zusammenhang zu verstehen, wie lange Ihr Wissen aktuell ist. Auch die Rollen in denen Sie arbeiten unterliegen Veränderungen. Bleiben Sie aktuell – im Besten Fall sind Sie ein Stück voraus.  

16) Mindfulness & innere Haltung


Meine ganz persönliche Ergänzung hierzu sind die Begriffe Mindfulness und Haltung. 

Besonders in bewegten äußeren Zeiten (eigentlich immer) ist es besonders sinnvoll sich seiner Selbst bewusst zu sein und mit seinen Gefühlen und sich selbst in Kontakt zu sein, damit man ein Bewusstsein für eine innere Zentrierung und seine wahren Bedürfnisse hat. Es bedarf einer inneren Haltung und Präsenz im hier und jetzt, damit wir in uns selber verankert sind anstatt in den äußeren Bewegungen. Diese ist schon ein riesiger Schritt in Richtung Resilienz. Es kann sein, dass meine Bedürfnisse von den äußeren Anforderungen abweichen, dann muss ich entscheiden wie ich damit umgehe. Stelle ich sie zurück (verhandle also mit mir selber, das mache ich später) oder kann ich das Bedürfnisse jetzt gleich befriedigen. 

Ich hoffe ich konnte Dir die Dimensionen der VUCA-Welt näher bringen und Dir nützliche Tipps für einen erfolgreichen Umgang mit dieser Welt geben. 

Nach oben scrollen